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12. Juni 2023

Die Effizienztabelle der Bundesliga

Der FC Bayern holte den elften Meistertitel in Folge, investierte dafür aber auch das meiste Geld. Andere Clubs halten sich mit kleinen Etats nicht nur in der Liga, sondern qualifizierten sich sogar für Europa. Welche Leistung ist höher zu bewerten?

Am Ende der Saison 2022/23 hatte der FC Bayern München in der Bundesliga gegenüber Borussia Dortmund lediglich eine um 15 Tore besser Tordifferenz und feierte doch noch seinen 11. Meistertitel in Folge. Der Etat, den der FCB in den Kader investiert hat, lag dabei rund 130 Millionen Euro über dem des BVB. Wie groß der Abstand selbst in der Spitze ist, zeigt ein Vergleich: Die Differenz zwischen den Bayern und der Borussia ist größer als der gesamte Etat des drittplatzierten RB Leipzig, das insgesamt 125 Millionen Euro für seinen Kader zur Verfügung hatte. 

Ob eine Saison am Ende erfolgreich war – oder eher weniger –, hängt sicher maßgeblich von den gesetzten Zielen eines Clubs ab. Und diese Ziele werden in der Regel danach formuliert, welche finanziellen Mittel ein Club zur Verfügung hat – allen voran für sein Personal, im Speziellen für seinen Lizenzspielerkader. SPOBIS ist der Frage nachgegangen, welcher Bundesliga-Club im Verhältnis zu seinen eingesetzten Mitteln eine erfolgreiche Saison gespielt hatte. Und welcher Verein in Relation zum eingesetzten Geld sportlich eher unterdurchschnittlich abschnitt?  

Kosten pro Punkt: SC Freiburg meisterlich 

Beim Ausschöpfen ihrer finanziellen Möglichkeiten liegen mit dem SC Freiburg (0,7 Millionen Euro pro Punkt) und Union Berlin (0,9 Millionen Euro pro Punkt) zwei Clubs in der Spitzengruppe, die sich 2022/23 beide sportlich für den europäischen Wettbewerb qualifizieren konnten. Der Meister FC Bayern musste dagegen mit 4,4 Millionen Euro pro Punkt mehr als das sechsfache der Freiburger aufwenden und ist im Liga-Ranking Schlusslicht. In der Spitzengruppe der Effizienztabelle konnten sich hingegen auch Clubs wie Mainz 05 (2.), Werder Bremen (4.), der 1. FC Köln (6.) und der FC Augsburg (7.) platzieren, die sportlich die internationalen Plätze teilweise deutlich verfehlten oder sogar lange Zeit um den Klassenerhalt zittern mussten. 

Blickt man auf die SPOBIS-Effizienztabelle, so fällt auf, dass sich generell die Clubs mit den höchsten Etats für ihren Kader allesamt im Tabellenkeller wiederfinden. Neben dem FC Bayern auch der BVB, Leverkusen oder RB Leipzig. Dazu gesellen sich jene Clubs, die gemessen an ihren finanziellen Möglichkeiten, weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben sind. Allen voran war das 2022/23 sicher Hertha BSC, dass gemessen an den Kosten pro Punkt immerhin noch knapp den Vizemeister aus Dortmund hinter sich ließ. Die andere Borussia aus Mönchengladbach – die ebenfalls hinter den eigenen Erwartungen zurückblieb – holte mit dem identischen Spieleretat der Hertha deutlich mehr Punkte und „sparte“ gegenüber dem Absteiger aus Berlin pro Punkt immerhin 0,8 Millionen Euro. 

Marktwert pro Punkt: VfL Bochum vor Schalke 04 

Auch in Bezug auf den Gesamtwert des Kaders gibt es erwartungsgemäß eine große Spannbreite innerhalb der Liga. Legt man die Werte von Transfermarkt.de zu Grunde, zeigt sich, dass der VfL Bochum mit 1,4 Millionen Euro Marktwert pro Punkt der effizienteste Club in dieser Rubrik war. Der FC Bayern wendet in dieser Hinsicht pro Punkt das zehnfache an Spielerwerten auf. Absteiger FC Schalke 04 hat gemessen an seinem Kaderwert sogar eine im Ligavergleich starke Performance an den Tag gelegt und wird in dieser Rubrik Vizemeister. Gereicht hat es sportlich trotzdem nicht. 

Zu den Enttäuschungen der Saison muss man im Hinblick auf den hohen Gesamtwert des Kaders sicherlich auch Teams wie Borussia Mönchengladbach (5,2 Millionen Euro Marktwert pro Punkt) und den VfL Wolfsburg (4,1 Millionen Euro) zählen. Diese hätten genauso einige Plätze weiter oben landen können, wie Bayer 04 Leverkusen (8,4 Millionen Euro), dass unter Kaderwert-Gesichtspunkten eigentlich ein sicherer Kandidat für die UEFA Champions League gewesen wäre. Doch den vierten Platz in der „Königsklasse“ hat sportlich bekanntlich Union Berlin ergattert. Das gelang den Eisernen mit einem Marktwert von lediglich zwei Millionen pro Punkt.  

Foto: IMAGO / Beautiful Sports

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