NFL: TV-Deals im Wert von 125 Milliarden US-Dollar
Die TV-Einnahmen innerhalb der National Football League (NFL) werden bereits seit den 1960er-Jahren gleichmäßig unter allen Teams verteilt. Heutzutage erhalten die 32 NFL-Franchises jährlich rund 400 Millionen US-Dollar aus zentralisierten Medien- und Sponsoringdeals. Das Gesamtvolumen der langfristig angelegten TV-Partnerschaften mit ESPN, NBC, CBS, Fox, Amazon und Youtube wird auf etwa 125 Milliarden US-Dollar geschätzt. Insgesamt machen die Medieneinnahmen bei der NFL rund 67 Prozent der Gesamteinnahmen aus.
Im Jahr 2022 erzielte die NFL einen Gesamtumsatz von 18,7 Milliarden US-Dollar, darunter rund 3,1 Milliarden US-Dollar aus dem Verkauf von Eintrittskarten. Auch hier fließen die Einnahmen in einen zentralen Vermarktungspool, aus dem jedes Franchise zuletzt rund 20 Millionen US-Dollar pro Saison erhielt.
MLB: 2,5 Milliarden US-Dollar Umsatz durch lokale Medienpartnerschaften
Die Major League Baseball (MLB) ist ebenso wie die NFL stark von den Medienerlösen abhängig. Im Gegensatz zur NFL werden jedoch einige der größten TV-Deals mit regionalen Sendeanstalten abgeschlossen. Für die Saison 2022/23 machten die Medienerlöse mit 5,3 Milliarden US-Dollar knapp die Hälfte des Gesamtumsatzes von 10,9 Milliarden US-Dollar aus. Die Erträge aus lokalen TV-Verträgen reichten mit 2,5 Milliarden US-Dollar knapp an die der nationalen Medienverträge von 2,8 Milliarden US-Dollar heran.
Mit einem Umsatzanteil von 31 Prozent ist das Ticketing die zweitwichtigste Erlössäule der MLB. Ein Umsatz von 3,3 Milliarden US-Dollar bedeutet auch in absoluten Zahlen den Spitzenwert innerhalb der „Top Four“. Das ist hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass die MLB-Teams pro Saison regulär 162 Spiele absolvieren, davon die Hälfte vor eigenem Publikum. Zum Vergleich: Die Franchises aus der NFL kommen in der regulären Saison auf lediglich 17 garantierte Pflichtspiel-Begegnungen.
NBA: Amazon sorgt für Rekord-Deal
Die National Basketball Association (NBA) hat sich in den letzten Jahren dem Geschäftsmodell der NFL angenähert und legt den Fokus verstärkt auf eine zentrale Rechtevermarktung. Die zentral generierten TV-Einnahmen machten in der Saison 2022/23 bereits 44 Prozent der Gesamteinnahmen von 10,9 Milliarden US-Dollar aus. Diese Einnahmen werden künftig weiter steigen, da im Juli 2024 der größte TV-Deal in der Geschichte der NBA realisiert werden konnte. Dank der Beteiligung von Amazon, das den bisherigen Medienpartner TNT ersetzt, soll die NBA ab 2025/26 insgesamt 76 Milliarden US-Dollar für die langfristige Vergabe ihrer TV- und Streamingrechte erhalten. Neben Amazon sind auch Walt Disney und NBC an dem auf elf Jahre angesetzten Deal beteiligt.
Der Ticketing- und Hospitality-Bereich macht in der größten Basketball-Liga der Welt derzeit 26 Prozent der Einnahmen aus. Im Vergleich zu anderen großen US-Sportligen zeigen sich bei den NBA-Teams deutlichere Unterschiede in den Durchschnittspreisen für Eintrittskarten. Während eine Eintrittskarte für ein Spiel der Indiana Pacers im Durchschnitt 138 US-Dollar kostet, bezahlen Besucher bei den Golden State Warriors durchschnittlich 611 US-Dollar für einen Sitzplatz.
NHL: Ticketing-Umsatz als wichtigste Erlösquelle
Die National Hockey League (NHL) ist im Vergleich der „Top Four“ am stärksten von den Erlösen aus dem Ticketing abhängig: der Umsatzanteil an den Gesamteinnahmen von zuletzt 6,8 Milliarden US-Dollar beläuft sich auf 44 Prozent. Ein langer Play-off-Run kann für NHL-Franchises äußerst lukrativ sein, da sie 65 Prozent der Ticketeinnahmen aus den Play-offs behalten dürfen. Viele Franchises profitieren zudem von ihren Eigentumsrechten an den Arenen, was zusätzliche Ticketeinnahmen durch die Austragung spieltagsunabhängiger Veranstaltungen wie Konzerten und anderweitigen Live-Events ermöglicht.
Obwohl die NHL im Vergleich mit der NFL, MLB und NBA bei den TV-Quoten deutlich abfällt, wird die Liga von zahlungskräftigen Sponsoren wie Amazon, Apple und SAP unterstützt. Insgesamt macht das Sponsoring rund 14 Prozent der Gesamteinnahmen aus – der höchste Wert unter den größten Sportligen aus den USA. Seit Beginn des Jahres 2024 weist die NHL 74 offizielle Liga-Sponsoren auf, die pro Saison bis zu einer Milliarde US-Dollar in die Kassen der weltweit erfolgreichsten Eishockey-Profiliga spülen.