Puma hat sich durch zwei neue Partnerschaften den Status als größter Ausrüster in der Bundesliga gesichert. Die Premier League wird von einem anderen Sportartikler angeführt. Eine Übersicht aller Wechsel in Europas-Top-Fußball-Ligen.
Der Ausrüster ist und bleibt im Profifußball neben dem Trikotsponsor der finanziell stärkste Partner. Der Durchschnittswert eines Bundesliga-Mandats belief sich in der vergangenen Saison 2023/24 auf 7,5 Millionen Euro. In der Realität gab es jedoch lediglich drei Bundesligisten, die mindestens auf diese Rechtesumme kamen.
Lässt man die Top-Verdiener FC Bayern München, Borussia Dortmund und RB Leipzig aus der Rechnung, erhielten die restlichen 15 Bundesligisten durchschnittlich 2,5 Millionen Euro von ihrem Ausrüster. Insgesamt neun Sportartikler teilten die 18 Bundesliga-Mandate unter sich auf.
In der Saison 2024/25 gibt es durch den Abstieg des SV Darmstadt 98 acht verschiedene Ausrüster in der Fußball-Bundesliga. Zum Vergleich: In der Saison 2019/20 waren noch elf verschiedene Unternehmen auf mindestens ein Ausrüstermandat im deutschen Oberhaus gekommen. Inzwischen aus der Bundesliga verschwunden sind neben „Lilien“-Ausrüster Craft auch Kappa, Uhlsport, Umbro, Lotto und Sport Saller.
Der neue Branchenprimus der Fußball-Bundesliga ist Puma. Der Herzogenauracher Sportartikelhersteller hat zur Saison 2024/25 mit RB Leipzig und dem FC St. Pauli zwei Bundesligisten neu unter Vertrag genommen. Damit stattet Puma insgesamt sechs Clubs in der Bundesliga aus. Für die Engagements bezahlt Puma kumuliert mehr als 55 Millionen Euro pro Saison.
Für RB Leipzig bedeutet der neue Puma-Deal einen Meilenstein. Über die gesamte Laufzeit spült die Partnerschaft rund 150 Millionen Euro in die RB-Kasse. Damit erhalten nur noch der FC Bayern München und Borussia Dortmund mehr Geld von ihren Ausrüstern.
Auch für den FC St. Pauli ist die neue Partnerschaft mit Puma das bislang lukrativste Ausrüstermandat. Der Sportartikler aus Herzogenaurach überweist jährlich rund zwei Millionen Euro an den Bundesliga-Aufsteiger aus Hamburg.
In der Premier League gab es auf dem Ausrüstermarkt noch mehr Bewegung als in der Bundesliga. Insgesamt fünf Clubs aus der englischen Eliteklasse haben ihren Ausrüster im Sommer 2024 gewechselt. Sowohl Newcastle United als auch Aston Villa haben sich frühzeitig von ihrem bisherigen Partner Castore getrennt. Neuer Ausrüster beider Champions-League-Teilnehmer ist Adidas.
Mit den zwei neuen Mandaten untermauert Adidas seinen Status als größter Ausrüster in der Premier League. Insgesamt werden sieben von 20 Clubs in der Saison 2024/25 in den Trikots mit den drei Streifen auflaufen. Dahinter folgen Nike und Umbro mit jeweils vier Mandaten.
Das britische Unternehmen Castore hat zur Saison 2024/25 nicht nur Newcastle United und Aston Villa vorzeitig als Partner verloren, sondern auch die Wolverhampton Wanderers. Die Wolves setzen künftig auf den Newcomer Sudu mit Hauptsitz in Manchester. Komplett aus der Premier League verabschiedet sich Castore nicht. Mit dem FC Everton hat der britische Sportartikler für die anstehende Spielzeit einen Neukunden gewonnen. Seit 2020 wurden die „Toffies“ von Hummel ausgestattet.
Am 30. Juni 2024 endete für Hummel auch die Ausrüster-Partnerschaft beim FC Southampton. Der Premier-League-Aufsteiger hat sich für Puma als neuen Ausrüster entschieden. Der deutsche Sportartikelhersteller zieht somit an seinen Wettbewerbern Castore und Macron vorbei, die jeweils nur einen Premier-League-Club ausstatten.
In der spanischen La Liga gibt es mit Celta Vigo nur einen Ausrüsterwechsel zu vermelden. Der Club aus Galicien hat seinen eigentlich bis zum 30. Juni 2025 vereinbarten Sponsoringvertrag mit Adidas frühzeitig aufgelöst, um eine langjährige Partnerschaft mit Hummel abzuschließen. Das dänische Unternehmen gehört damit zu den Top-4-Ausrüstern in der spanischen La Liga.
Drei Ausrüsterverträge in La Liga haben neben Hummel auch der spanische Sportartikelhersteller Joma (CD Leganes, FC Getafe und FC Villareal), Puma (Deportivo Alaves, FC Girona und FC Valencia) sowie Nike (Atlético Madrid, FC Barcelona und RCD Mallorca).
In Frankreich haben sich Nike und Puma durch zwei neue Partnerschaften gemeinsam den Nummer-eins-Status erarbeitet. Die beiden Unternehmen statten in der Saison 2024/25 vier Clubs aus. Bei Nike ist das neben HSC Montpellier, Paris St. Germain und Angers fortan auch der FC Toulouse. Puma hingegen hat Stade Reims neu hinzugewonnen. Darüber hinaus fungiert der Herzogenauracher Sportartikelhersteller weiter als Ausrüster von Olympique Marseille, Stade Rennes und RC Lens.
Das einzige frei gewordene Mandat in der Serie A hat sich Adidas gesichert. Der deutsche Sportartikelhersteller stattet in der Saison 2024/25 neben AS Rom und Juventus Turin auch Como 1907 mit Trikots aus. Adidas folgt beim Aufsteiger, bei dem unter anderem Thierry Henry Anteilseigner ist, auf Erreà Sport, das damit die Rückkehr in die Serie A verpasst.
Foto: IMAGO / motivio
